Industrielle Landwirtschaft

Seit einigen Jahren geht es der Honigbiene schlecht! Im Winter 2014/15 haben wir in Deutschland bis zu 40 Prozent der Bienenvölker verloren. Im Winter 2016/17 waren es bis zu 50 Prozent und im letzten Winter wieder bis zu 40 Prozent. Wenn es keine Imker geben würde, könnten wir uns ausrechnen ab wann wir keine Bienen mehr in Deutschland hätten und auf 80 Prozent unserer Lebensmittel verzichten müssten.


Die Frage ist, woran sterben eigentlich die Bienen?

In der Zwischenzeit gibt es eine ganze Reihe von wissenschaftlichen Studien, die zeigen, das die Anwendung von Neonicotinoide die Empfindlichkeit der Honigbiene gegenüber diversen Erregern (Krankheiten) drastisch steigt. In unseren monatlichen Imkerversammlungen diskutieren wir oft über das Bienensterben. Aber eine Lösung haben wir noch nicht gefunden. es ist sicher die Kombination von verschiedenen Faktoren.

Die Neonicotinoide beeinträchtigen nicht nur die Navigation der Bienen, sondern schwächt sie auch gegenüber Krankheiten - die Varroamilbe überträgt durch das aussaugen von Blut Krankheiten (z.B. das Flügeldeformationsvirus, engl. Deformed Wing Virus (DWV)) - das fehlende Nahrungsangebot, insbesondere auf dem Land durch Monokulturen, schwächt die Bienen noch mehr - und so sterben sie im nächsten Winter!


Auch die Wildbienen sind in Gefahr

Die Honigbienen, unser drittwichtigstes Nutztier nach Rind und Schwein, genießt ja die Aufmerksamkeit der Imker und eines großen Teils der Bevölkerung, aber was ist mit den Wildbienen? Ein Großteil unserer Wildbienenarten lebt in offenen Landschaften wie zum Beispiel Wiesen, Trockenrasen und Heiden. Hie finden sie Nistmöglichkeiten die trocken und warm sind und ein reiches Blütenangebot. Aber diese Flächen werden immer seltener und von der Landwirtschaft in Anspruch genommen. Wiesen werden bis zu acht mal gemäht, so dass auf ihr keine Blume mehr blühen kann. 


Monokulturen

Früher wurden in der Landwirtschaft viele verschiedene Nutzpflanzen angebaut. Dadurch war für die Bienen eine durchgängige Blütenfolge vom Frühjahr bis in den Herbst vorhanden. Heute sind es nur noch wenige, die in großflächigen Monokulturen mit verkürzter Fruchtfolge wachsen. Wie zum Beispiel großflächige Rapsfelder! Sind diese Pflanzen verblüht, finden die Bienen keine Nahrung mehr.


Überdüngung

Pflanzen, die nährstoffarme Standorte bevorzugen werden durch das einbringen von Dünger und Gülle massiv verdrängt. Magerwiesen, ein Paradies nicht nur für Bienen, fallen der industriellen Landwirtschaft zum Opfer. Pflanzen die auf Magerwiesen gedeihen sind wichtige Nahrungsquellen für viele Wildbienenarten und unserer Honigbiene.


Umbruch von Grünland

Jeder der "billiges" Fleisch möchte sollte sich darüber im klaren sein, dass dies nur geht, wenn immer mehr Wiesen in Äcker umgewandelt werden. Gemeinsam mit einem intensiven Pestizideinsatz wird jede Pflanzenvielfalt vernichtet. Der Grund:

Biomasseproduktion für Biogasanlagen und Massentierhaltung!

Pestizide vergiften Bienen

In den verbleibenden Lebensräumen (Feldrainen, Wasserläufen, Wald- und Feldrändern) könnten sich eine ganze Anzahl von Wildblumen entwickeln. Diese Lebensräume bieten den Wildbienen und der Honigbiene eine natürliche Nahrungsquelle. Aber diese "Restbestände" werden schleichend zerstört! Auch der letzte Quadratmeter wird noch umgepflügt. Der massenhafte Einsatz von Neonikotinoiden hat negative Auswirkungen nicht nur auf das Navigationssystem der Honigbiene sondern auch die Entwicklung der Wildbienenlarven und auf die ausgebildeten Vollinsekten.

Mit Deiner Unterschrift kannst Du unsere Bestäuber unterstützen ... JETZT MITMACHEN